Die Science-Show zum Aufschlauen: Wir von der SRF-Wissenschaftsredaktion löchern Forschende mit Fragen, wühlen uns durch Studien, lungern in Laboren und durchst...
Die Corona-Impfung hat mRNA bekannt gemacht. Doch in der Ribonukleinsäure RNA steckt noch sehr viel mehr: Die drei Buchstaben hätten das Zeug, die Medizin von Grund auf zu verändern. Zum Beispiel als Medikamente für seltene Erbkrankheiten.
Jasmin Barman hat ein seltene Krankheit, die sie als Biologin selber erforscht: Porphyrie. Porphyrie ist ein Erbleiden, das den Körper extrem lichtempfindlich macht: "Wenn ich ans Tageslicht gehe, dann verbrennen meine Adern von innen." Ursache ist ein Gendefekt, der bewirkt, dass das Eisen unzureichend in die roten Blutzellen eingebaut wird. Dafür reichert sich in den Blutgefässen ein Vorläuferstoff an, der das Licht aufnimmt und der für Porphyrie-Betroffene toxisch ist. Doch es gibt Hoffnung: Forschende in Zürich arbeiten an einer innovativen RNA-Therapie, die an der Ursache ansetzt: dem genetischen Fehler. Jasmin Barman ist an dieser Forschung beteiligt, sie ist überzeugt, dass sich ihre Porphyrie mit den neuartigen RNA-Molekülen behandeln lässt. Wie viele andere Erbkrankheiten auch.
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23:29
Beton: Vom Klimakiller zum Klimaretter?
Der Bau verursacht einen grossen Teil unserer CO2-Emissionen. Alleine der Beton ist verantwortlich für etwa 8 Prozent des weltweiten Ausstosses. Doch es gibt Wege, um das zu ändern und Schweizer Forschende sind da vorne mit dabei.
Bereits heute gibt es dank Schweizer Herstellern grüneren Zement, der 30 bis 40 % weniger CO2-Emissionen verursacht. Und durch den Einschluss von Kohle lässt sich die CO2-Bilanz weiter verbessern. Die Materialprüfungsanstalt Empa will noch einen Schritt weiter gehen und schlägt, vor, das Treibhausgas weltweit aus der Atmosphäre zu saugen und in den Häusern, Brücken und Tunnels, die wir bauen, einzuschliessen. So gälte: Je mehr Beton verbaut wird, umso besser für das Klima. Was taugt diese Idee?
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24:44
Neues Salz für die Suppe
Die Schweiz braucht neue Salzquellen. Die jetzigen Abbaugebiete sind bald erschöpft. Nun wollen die Schweizer Salinen zu neuen Salzvorkommen vorstossen und diese für die Salzgewinnung erschliessen. Woher stammt unser Salz überhaupt?
Anfang des 19. Jahrhunderts entdeckte der deutsche Geschäftsmann Carl Christian Friedrich Glenck unter dem Boden von Muttenz BL ein mächtiges Salzlager. Der Fund begründete die Erfolgsgeschichte der Schweizer Salinen – und prägte massgeblich die wirtschaftliche Entwicklung der Region Basel. Nun wollen die Schweizer Salinen neue Gebiete für den Salzabbau erschliessen. Doch die Erfolgsstory hat inzwischen ein paar Risse bekommen.
Nach 103 Folgen ist Schluss. Der Wissenschafts-Podcast Kopf voran ist Geschichte. SRF Wissen ist die Zukunft.
Fünf Jahre lang hat die SRF-Wissenschafsredaktion verpodcastet, was die Wissenschaft hergab. Und was wir spannend, hintergründig, wichtig und gelegentlich auch kurios fanden. Von Sex bis Scheisse, von 5G bis Schnee, von geflüchteten Wissenschaftlerinnen bis zu gerissenen Kreuzbändern, ausserirdischem Leben, der Erfindung des Rads oder der Wehrhaftigkeit der Pflanzen – Wir haben nichts ausgelassen…
In der letzten Folge von Kopf voran blicken wir zurück. Erinnern, schwelgen und schniefen. Und wir freuen uns:
Der Podcast der SRF-Wissenschaftsredaktion erhält einen neuen Namen und eine zusätzliche Bühne: Kopf voran hört jetzt auf den Namen SRF Wissen. Und wenn ihr ihn ruft, kommt er euch nicht mehr nur online entgegen, sondern auch on air.
Jeden zweiten Donnerstag haben wir mit SRF Wissen unseren Live-Auftritt: von 14 bis 15 Uhr auf Radio SRF 1. Première ist am 16. Januar 2025. Freitags dann rutscht die Podcast-Version in denselben Feed wie Kopf voran in den vergangenen fünf Jahren – also: kein Drehen und kein Suchen nötig.
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23:34
HIV: neue Medikamente und Hoffnungen - aber zäher Kampf
Dieses Jahr gab es gute Nachrichten zu HIV: Ein neues Medikament schützt mit zwei Spritzen pro Jahr zuverlässig vor Ansteckung. Wie ist aktuell die Situation rund um HIV und Aids? Die Fortschritte sind enorm, aber die Zahlen auf Null zu bringen bleibt zäh, auch in der Schweiz.
Das Fachmagazin Science kürt ein HIV-Medikament zum Durchbruch des Jahres 2024: Lenacapavir. Es muss nur alle sechs Monate gespritzt werden und schützt doch zuverlässig vor einer Infektion mit HIV.
Fachleute und HIV-Aktivisten feierten die Studienergebnisse, die die Wirkung belegen. Denn vor allem dort, wo es immer noch viele Ansteckungen gibt, in vielen Ländern Afrikas, könnte das neue Medikament helfen, die Epidemie wirksam auszubremsen. Und hierzulande könnte die Spritze dafür sorgen, die Ansteckungen, die es nach wie vor gibt, vollends auf null zu bringen, statt immer noch gut 350 Diagnosen pro Jahr wie jetzt.
Die HIV-Epidemie ist lange nicht mehr das, was sie seit den 1980-er Jahren bis in die frühen 2000er Jahre noch war. Menschen mit HIV können dank guter Therapien ein normales Leben führen, und auch die Ansteckungen sind von mehr als drei Millionen pro Jahr weltweit (Mitte der 90er Jahre) auf 1,3 Millionen im Jahr 2023 gefallen.
HIV zurückzudrängen ist also möglich. Dank sinkender Medikamentenpreise, dank Tabletten, die nicht nur die Krankheit bekämpfen, sondern auch vor Ansteckung schützen, und eben, dank neuer Innovationen, wie Lenacapavir.
Die Science-Show zum Aufschlauen: Wir von der SRF-Wissenschaftsredaktion löchern Forschende mit Fragen, wühlen uns durch Studien, lungern in Laboren und durchstöbern Umwelt und Datenberge. Aus unseren Funden machen wir Futter fürs Hirn und stricken Geschichten – jede zweite Woche, immer freitags ab 16 Uhr.