Kino anders gedacht: Der Titel und zugleich oberstes Prinzip der Filmanalyse.
Wolfgang M. Schmitt jun. beleuchtet aktuelle Großproduktionen (und manchmal auch ...
Die Erwartungen waren nach „Snowpiercer“ und „Parasite“ hoch: Regisseur Bong Joon-hos Adaption des Science-Fiction-Romans „Mickey 7“ ist jedoch eine klamaukige Katastrophe. Robert Pattinson spielt einen Expandable, der als Versuchskaninchen und im Auftrag eines sinisteren Milliardärs und Politikers einen fremden Planeten erkunden soll. Stirbt er bei den Missionen, ist das kein Problem, denn er kann binnen Stunden durch einen biologischen 3-Drucker reproduziert werden. Inzwischen gibt es Mickey 17, der aber bald auf die 18. Version treffen wird, da 17 fälschlicherweise für tot gehalten wird. Rivalitäten drohen; außerdem eskaliert die Lage immer mehr dadurch, dass die Creeper, jene eigenartigen Panzertiere, die den Planeten Niflheim bevölkern, zu Recht den Aufstand proben. Eigentlich sollte die Mission die Menschheit von einer zunehmend unwirtlichen Erde mit hoher Arbeitslosigkeit in eine bessere Welt führen, jedoch stehen dem die kolonialistischen Träume des Initiators im Wege. „Mickey 17“ ist ein Thesenfilm, vergleichbar mit „Barbie“. Mehr dazu von Wolfgang M. Schmitt in der Filmanalyse!
Literatur:
Edward Ashton: Mickey 7. Der letzte Klon. Übersetzt v. Felix Mayer. Heyne.
Fjodor: Dostojewski: Der Doppelgänger. Die Urfassung. Übersetzt v. Alexander Nitzberg. Galiani Berlin.
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12:56
OLFAS TÖCHTER v. Kaouther Ben Hania – Der Filmkompass
Wie konnte es dazu kommen, dass zwei der vier Töchtern, die die Tunesierin Olfa hat, sich dem IS angeschlossen haben? Die tunesische Regisseurin Kaouther Ben Hania geht dem in diesem außergewöhnlichen Film nach, in dem Dokumentarisches mit Fiktionalem überlagert wird. Olfa und ihre verbliebenen zwei Töchter treten zwei Schauspielerinnen gegenüber, die die verschwundenen Töchter spielen. Die Vergangenheit wird rekonstruiert und kommentiert. Mehr dazu von Wolfgang M. Schmitt im Filmkompass!
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3:16
Ep. 205: Einfach überflüssig: LIKE A COMPLETE UNKNOWN - Kritik & Analyse
Für immerhin acht Oscars ist "Like A Complete Unknown" von James Mangold nominiert. Timothée Chalamet verwandelt sich in die Liedermacherlegende Bob Dylan. Die Ähnlichkeit ist in der Tat frappierend, aber Chalamet hat schon wesentlich komplexere Rollen gespielt. Zwar wollte Mangold kein klassisches Biopic drehen, doch das Genre erfindet er mit diesem Werk nicht neu. Er arbeitet zwar nicht alle Stationen von Dylans Leben ab oder versucht psychologische Erklärungen zu liefern, aber trotz des engen Zeitrahmens, nämlich die frühen 1960er-Jahre, bleibt es eines lineare, konventionell erzählte Dramaturgie, die den Songs von Dylan nichts hinzuzufügen weiß. Vielleicht auch, weil diese Lieder keiner Bilder bedürfen. Der Film ist nett anzuschauen, aber eigentlich völlig überflüssig. Mehr dazu von Wolfgang M. Schmitt in der Filmanalyse!
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15:48
WILD AT HEART v. David Lynch – Der Filmkompass
Laura Dern und Nicholas Cage begeben sich in „Wild at Heart“ von David Lynch auf einen außergewöhnlichen, märchenhaften Road-Trip durch die USA. Dabei bewegen sie sich durch ein Geflecht von Zeichen und Symbolen aus alten Hollywood-Filmen. Lynch präsentiert eine postmoderne Version von „Der Zauberer von Oz“ – allerdings für Erwachsene. Mehr dazu von Wolfgang M. Schmitt im Filmkompass!
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3:38
Ep. 204: Hollywood unter Trump: Sonderbotschafter Mel Gibson & Netflix
Quo vadis? Wird Hollywood nun auch den Rechtsruck vollziehen? Neben Jon Voight und Sylvester Stallone wurde Mel Gibson von US-Präsident Donald Trump zum Hollywood-Sonderbotschafter ernannt. Man kann das als Kuriosität verbuchen. Kaum ist der Präsident ein zweites Mal im Amt, läuft Gibsons neuer Film „Flight Risk“ an, in dem Mark Wahlberg mit einer schlecht aufgeklebten Halbglatze einen fiesen Ganoven spielt, gegen den sich eine US-Marshal zur Wehr setzen muss. Ist das jetzt sogenanntes anti-wokes Kino? So einfach ist die Sache nicht. Währenddessen präsentiert Netflix mit „Zero Day“ eine Mini-Serie mit Trump-Gegner Robert De Niro in der Hauptrolle. Der Schauspieler mimt einen ehemaligen US-Präsidenten, der aus dem Ruhestand zurück auf das politische Parkett beordert wird, um im Ausnahmezustand wichtige Entscheidungen zu treffen: Ein landesweiter Blackout mit fatalen Folgen muss aufgeklärt werden. Wer steckt hinter dem Anschlag? Die Serie bäumt sich auf gegen die Verbreitung von Fake News und gegen andere virulenten anti-demokratischen Kräfte, aber sie zeigt auch, wie blank das linksliberale Hollywood inzwischen ist. Mehr dazu von Wolfgang M. Schmitt in der neuen Filmanalyse!
Literatur:
Philip Manow: (Ent-)Demokratisierung der Demokratie. Suhrkamp.
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Wolfgang M. Schmitt jun. beleuchtet aktuelle Großproduktionen (und manchmal auch Klassiker) aus einer etwas anderen Perspektive.
Jede Woche eine neue ideologiekritische Analyse!